StudienfahrtQ12Ein Reisebericht über die Studienfahrt der Q12 vom 15.-18.09.21

Eigentlich wollten wir ja nach Mailand und Prag. Doch frei nach dem Motto „it is what it is“ gaben wir unserer Studienfahrt nach Nürnberg doch eine Chance. Zusammen mit Fr. Obermair, Fr. Jung und Fr. Schenkel machten wir uns gleich in der ersten Schulwoche, mit zugegeben anfangs mäßiger Motivation seitens der Schülerinnen, auf den Weg in die mittelalterliche Stadt Nürnberg.

Kaum angekommen und die Koffer im Hotel verstaut, ging es auch schon mit der S-Bahn nach Fürth, wo ein Besuch im Ludwig-Erhard-Zentrum anstand. Den meisten war das Thema vertraut, man entdeckte sogar ein Wahlplakat der CDU, das man schon im Rahmen des Geschichtsunterrichts ausführlich beschrieben, analysiert und interpretiert hatte.
Im Anschluss wurde noch eine Weile durch die Fürther Innenstadt gebummelt. Wirklich gute Laune kam zu diesem Zeitpunkt noch nicht auf. Dazu gesellten sich zu allem Überfluss auch noch einige mitleidsvolle Blicke und Kommentare der Einheimischen bezüglich des Ziels unserer Abschlussreise.

Der zweite Tag begann mit einer Stadtführung, bei der mit allerlei Sprüchen die bayerisch-fränkische „Feindschaft“ betreffend die Stimmung aller endlich gelockert wurde.
Man sah und lernte viel über die Geschichte Nürnbergs und die nicht geringe Bedeutsamkeit der Stadt. Nach etwas Freizeit ging es weiter im Programm: Ein Besuch im Haus Albrecht Dürers,
der zur Überraschung einiger eigentlich Albrecht Türer hieß und sich dann auf Grund der fränkischen Spracheigenheiten kurzerhand selbst umbenannte.

Der Freitag hielt wieder Schmankerl aus beiden Welten bereit. Vormittags wandte man sich der Geschichte zu, abends zwar auch, aber… anders.
Es ging zum Reichsparteitagsgelände und deutlicher kann einem nicht werden, was die NS-Diktatur architektonisch ausmachte und von welchem Größenwahn sie getrieben war.
Statt der 70 m hoch geplanten Kongresshalle wurde der Bau schon nach 40 m Höhe abgebrochen. Dies genügte allerdings schon, um beeindruckt, aber auch demütig davor zu stehen.

Abends traf man sich zu einer Führung rund um die Entstehung des original Nürnberger Rotbiers. Vor der ersehnten Verkostung kam man nochmal auf das Thema des Vormittags zu sprechen. Schließlich fanden die Felsengänge der Brauereien zur Zeit des NS-Regimes ihren Nutzen als Luftschutzbunker, während die Stadt Ziel vieler Luftangriffe war und schwer beschädigt wurde. Heitere Fakten durften natürlich trotzdem nicht fehlen, so haben wir beispielsweise gelernt, dass der jährliche pro Kopf Konsum von Bier zu früheren Zeiten bei ganzen 500 Litern lag! Für viele von uns unverständlich, so gut war es dann auch nicht. ;-)

Abschließend gab es am nächsten Morgen eine Vollversammlung, bei der neben dem organisatorischen Pflichtprogramm zu Schuljahresbeginn auch Resümee über unseren Aufenthalt gezogen wurde: Letzten Endes war es ein voller Erfolg! Dank dem Engagement unserer Lehrerinnen, die wirklich ihr Bestes für ein spannendes, abwechslungsreiches Programm gegeben haben, war der anfängliche Unmut schnell verflogen und alle konnten zufrieden wieder in die bayerische Landeshauptstadt zurückkehren.

Marie-Christin Meichner, Q12