Diese Frage wurde auf einem Side Event der Münchner Sicherheitskonferenz am 15. Februar im Prinz-Carl-Palais diskutiert und zehn Schülerinnen des BBG aus dem Leistungsfach „Politik und Gesellschaft“ waren eingeladen, am Panel teilzunehmen. Frank Sauer; Head of Research des Metis Instituts und Professor der Bundesuniversität moderierte die Diskussion, die mit Vertretern des Heeres, der Rüstungsindustrie und der Wissenschaft geführt wurde.
Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine und der Krieg im Nahen Osten zeigen Herausforderungen moderne Kriegsführung auf: Während noch 80% des Konfliktes am Boden stattfinden, wird die Kriegsführung über Cyber-Sabotage bis zu automatisierten Waffensystemen mit großer Reichweite erweitert. Und während demokratisch-rechtsstaatliche Systeme immer wieder moralische und ethische Fragen zu klären haben, agiert die andere Seite, ohne sich diese Fragen zu stellen. Aus Industrieperspektive ist die „Zeitenwende“ aber auch deshalb noch nicht angekommen, weil in der Ukraine täglich dazugelernt werden muss, während in Deutschland beispielsweise für die Drohnenentwicklung arbeitsschutz-, umwelt- und verkehrszulassungsrechtliche Fragen aufwendig zu klären sind. Daher werden Drohnen für die Ukraine entwickelt und Drohnen für Deutschland. Die Teilnehmer waren sich daher alle darin einig, dass die Deutschen an Geschwindigkeit gewinnen müssen, was an anderer Stelle der Münchner Sicherheitskonferenz ebenfalls sehr deutlich wurde. Einigkeit bestand aber auch darin, dass dies möglich und machbar ist, sofern die Politik die Voraussetzung dazu schafft und auch in der Gesellschaft ein Umdenken einsetzt, dass wir unsere freiheitliche Ordnung verteidigen wollen.
MIS