image0Wurde Ihnen schon mal unfreiwillig ein Dickpic geschickt? Wurden Sie auf Social Media beleidigt oder beschimpft? Oder hat Sie jemand in einem Messengerdienst dazu gedrängt, freizügige Fotos von sich zu schicken?

Wahrscheinlich noch nicht, bei unseren Schüler*innen sieht es aber sehr wahrscheinlich ganz anders aus:

Unsere Schüler*innen wachsen heute völlig selbstverständlich mit digitalen Medien auf und der Alltag unserer Schüler*innen wird zunehmend durch die digitalen Medien geprägt. Neben den Chancen bergen diese aber auch Risiken und stellen Schulen vor die Herausforderung, die Schüler*innen zu einem selbstbestimmten und kritischen, aber auch zu einem produktiven und kreativen Umgang mit digitalen Medien zu befähigen. Eine Studie zum Welt-Mädchen*bericht (2020) vom Kinderhilfswerk Plan International belegt, dass in Deutschland 70 % der Mädchen* und jungen Frauen* im Netz vielfältige Belästigungsformen erleben. Ihnen widerfahren Beleidigungen, sexuelle Belästigungen, persönliche Demütigungen und Bodyshaming.

Auch die JIM-Studie 2023 (Jugend, Information, Medien) belegt, dass jedes dritte Mädchen* 2023 im Netz schon einmal sexuell belästigt wurde. 23 Prozent der befragten zwölf- bis 19-Jährigen wurden im letzten Monat vor der Befragung ungewollt mit pornografischen Inhalt konfrontiert.

Um unsere Schüler*innen vor digitalen Grenzüberschreitungen präventiv zu schützen, konnte in Absprache mit dem pädagogischen Team und dem Medienteam des BBG ein Projekt in den 9. Klassen zur digitalen Selbstbehauptung durchgeführt werden.

Ziel des Projekts ist es, die Schüler*innen über mögliche Grenzverletzungen zu informieren, ihnen präventiv Handlungsstrategien mitzugeben und sie so zu stärken. Dabei wurden folgende Inhalte besprochen:

  • Austausch über Erfahrungen von digitalen Grenzüberschreitungen
  • Kennenlernen und Erarbeiten von Handlungsstrategien bei digitalen, übergriffigen Situationen
  • Stärkung von Strategien zur Selbstbehauptung im Netz
  • Informationen und Adressen zur digitalen Selbstbehauptung

Als Referent*innen konnten wir erneut die Expert*innen der mira Mädchen*bildung gewinnen, die ebenfalls die Projekttage in der 8. Klasse durchführen und durchwegs sehr positives Feedback von unseren Schüler*innen erhalten haben.

Um keine entstehenden Kosten auf die Schüler*innen umlegen zu müssen, konnte auch die notwendige Finanzierung geklärt werden.

Dankenswerterweise wurden die entstehenden Kosten vom Fachbereich 3.2 Kulturelle, Bildung, Soziale Bildung, Geschlechtergerechte Pädagogik des PI-ZKB übernommen. Wir bedanken uns ganz herzlich beim Fachbereich 3.2 des PI-ZKB für diese großzügige Förderung, die die Realisierung des Projekts erst möglich gemacht hat.

Wir hoffen durch das Projekt zur Digitalen Selbstbehauptung unserem Anspruch ein Stückchen mehr gerecht zu werden, unsere Unterstützungsangebote auch im digitalen Raum unmittelbar an den Bedürfnissen und Fragestellungen der Mädchen* und jungen Frauen* auszurichten.

Cora Beintner

für das Medienteam