Angesichts der aktuellen politischen Entwicklungen in Europa bekamen wir Besuch von Tim Plundke, einer der Jugendoffiziere der Bundeswehr, der mit uns über die Aufgaben und Verpflichtungen der Bundeswehr sprach und uns vieles zum Krieg in Europa erklärte.
Wir erfuhren viel neues zur Bundeswehr selbst. Da die BRD im Mai 1955 der NATO beitrat und die westliche Allianz nach dem Koreakrieg und mitten im Kalten Krieg sich die Unterstützung durch die wirtschaftlich starke BRD wünschte, wurde die Bundeswehr am 12.11.1955 gegründet. Ihr Ziel ist gemäß Grundgesetz die Landes- und Bündnisverteidigung. Allerdings unterstützt die Bundeswehr auch Auslandseinsätze der UNO, EU und NATO. Denn die Bundeswehr dient auch zur Wahrung einer friedlichen und dauerhaften Ordnung in Europa und zwischen den Völkern der Welt.
Mit dem Krieg in der Ukraine gewinnen diese Ziele nun wieder eine neue Relevanz. Zur Landesverteidigung wäre die Bundeswehr im Moment gar nicht in der Lage. Allerdings wurde uns auch erklärt, dass die Anforderungen an unsere Bundeswehr in den letzten Jahren andere waren und die Bundeswehr hauptsächlich als Einsatzarmee für Friedensmissionen genutzt wurde.
Vor Ende des Kalten Krieges besaß Deutschland noch ca. 520.000 Soldaten, heute beschränkt sich unsere Bundeswehr auf ca. 185.000 Soldatinnen und Soldaten. Angesichts der aktuellen politischen Lage sollen nun neue Ausgaben in Höhe von 100 Milliarden Euro investiert werden, um im Ernstfall eine Landesverteidigung wieder ermöglichen zu können. Dieses Geld soll in neue persönliche Ausstattung und neue Geräte investiert werden und diese sollen schneller und leichter beschafft werden können.
Deutschland will damit seinem Ziel, 2% seiner Wirtschaftskraft für die NATO zu investieren, näher kommen. Die Militärausgaben müssten sich dann auf ca. 75 Mrd. jährlich belaufen, in 2021/22 wurden ca. 42 Milliarden Euro auf die Verteidigungsausgaben verwendet.
Genau 183.681 Soldatinnen und Solodaten dienen zurzeit der Bundeswehr. Die Bedingungen und Anforderungen sind für alle gleich, jeder kann sich bewerben. Zurzeit liegt der Anteil von Frauen in der Bundeswehr bei ca. 14 Prozent, wobei dieses Verhältnis je nach Zuständigkeitsbereich variiert. So sind beispielsweise ca. 50% aller, die im Sanitätsbereich arbeiten, Frauen. Ein Beispiel für Frauen in der Bundeswehr, das uns vorgestellt wurde, ist Ulrike Fitzer, eine Offizierin der deutschen Bundeswehr, welche 2007 die erste Frau war, die Kampfpilotin und Tornadopilotin der deutschen Luftwaffe und später die erste Frau als Fluglehrerin auf dem Eurofighter wurde.
Aufgrund der aktuellen politischen Lage und des Kriegs in Europa wurde auch darüber viel gesprochen. Es wurde auf die politischen Hintergründe des Krieges und auf Deutschlands Stellungnahme zum Krieg eingegangen sowie mögliche Kriegsverläufe im Falle des Einschreitens der NATO diskutiert. Wir haben uns auch eine Karte zu den aktuellen Kriegsvorgängen angeschaut und Wladimir Putins Motive für den Krieg sowie seine Interessen hinterfragt.
Der Vortrag war sehr interessant und aufschlussreich. Besonders schön war, wie verständlich uns alles erklärt wurde und dass der Jugendoffizier selbst, die vorgestellten Themen kritisch bewertet hat. Der Vortrag brachte uns auf jeden Fall neue Einblicke und hat viele unserer offenen Fragen zum Thema beantwortet.
Leonie Süß, Q11