Fünf Jugendliche verbringen den Samstagabend gemeinsam mit Vorglühen, Feiern und Nachglühen. Wie immer fließt viel Alkohol. Wer erinnert sich an was aus dieser Nacht zwischen Trinkspielrunden und Vergessen?
Die Dramaturgie des Stückes von Nelly Winterhalder orientiert sich an Spielrunden wie denen der Trinkspiele „Ring of Fire“ und „Ich hab noch nie“. Runde um Runde versuchen die fünf Figuren der Wahrheit dieser Nacht auf die Spur zu kommen und das Undenkbare zu begreifen. Wie kam es zu einer Anzeige wegen Vergewaltigung? Doch jede der Perspektiven bleibt subjektiv und selektiv.
Speziell für den Kurs Q11 evangelische Religion hatten die fünf Schauspieler*innen der Schauburg gemeinsam mit der Regisseurin Katharina Mayrhofer und dem Theaterpädagogen Till Rölle pandemiebedingt eine Hörspielfassung des Theaterstückes „Ich hab noch nie“ aufgenommen, die die Grundlage für die gut einstündige Online-Diskussion am 1. Februar zwischen Kurs und oben genanntem Schauburg-Team darstellte.
Im Zuge der Me-Too-Debatte ist schon viel über die unterschiedlichen Wahrnehmungen von Übergriffen, Alltags-Sexismus und Machtmissbrauch gesprochen worden. Und so stellten die Schülerinnen Fragen an die Figuren und diskutierten die sich unterscheidenden Perspektiven der Protagonisten. Sie reflektierten im äußerst sensibel moderierten Gespräch die Schwierigkeit „Nein“ zu sagen und die eigene Grenzziehung. Als Schreibauftrag nahmen sie die Aufforderung mit, einer der beteiligten Personen einen Brief aus der Sicht der besten Freundin zu schreiben. Auszüge hieraus werden im Programmheft der Inszenierung abgedruckt werden, wenn, ja wenn die Inszenierung am Theater dem jugendlichen Publikum zugänglich sein wird.
Die Schauburg dankte dem Kurs für die reflektierten und eloquenten Diskussionsbeiträge und wir danken der Schauburg und den Organisator*innen für diesen Vormittag des gedanklichen Austauschs.
(Plakatgestaltung: PARAT.cc)
Silke Cozoris