Am 14.02.2020 kam Sophia Kleiner, die 2019 am BBG ihr Abitur machte, in den Sozialkundeunterricht der Q12, um über ihren dreimonatigen Aufenthalt in Mosambik zu berichten. Mosambik gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Sie war dort mit der Organisation „Kululeku“, um Kindern in der kleinen Stadt Vilanculos Englisch beizubringen.„Kululeku“ bietet Patenschaften und Freiwilligenarbeit in Mosambik an.
Die Gründer*innen Vanessa und Jan aus München wollten „die vorherrschende Armut, das marode Bildungssystem und die Ungerechtigkeiten der verschiedenen Schichten zumindest etwas minimieren“ (http://www.kululeku.org/, Stand: 15.02.2020). Sophia war als ehrenamtliche Lehrerin an drei verschiedenen Schulen tätig. Zum einen in einer Grundschule mit Kindergarten und Vorschule und in der „faiquete school“, einer weiterführenden Schule. Sie brachte den Kindern dort das Alphabet und einfache Wörter wie Zahlen- oder Farbbezeichnungen auf Englisch bei. In der dritten Schule, der „hotel-school“, einer Art Hotelfachschule, brachte sie den 17 bis 22-Jährigen englisches Fachvokabular bei und sie übte mit ihren Schüler*innen den Hotelalltag in Rollenspielen ein.
Viele der Schüler*innen gehen in die Schule, um eine Mahlzeit zu bekommen. Besonders überrascht war Sophia davon, wie lernbegeistert die Kinder dort dennoch waren. Sie kamen freiwillig in die Schule, obwohl sie Ferien hatten. Teilweise war es schwierig, da den Volontär*innen nur wenig Unterrichtsmaterial zur Verfügung gestellt wurden. So erstellten sie selbst Workbooks, um den Schüler*innen Englisch näher zu bringen. Besonders Spaß hatte Sophia daran, auch in ihrer Freizeit viel mit den Kindern zu unternehmen. Sie brachte ihnen zum Beispiel Bälle und Luftpumpen aus Deutschland mit und spielte dann in Teams mit je 50 Kindern Fußball. Neben den Schüler*innen in der Schule hatte sie auch eine enge Verbindung zu ihren Nachbarskindern, da sie sich in ihrer Freizeit viel mit ihnen beschäftigte. In ihrer Freizeit, meist an den Wochenenden, machte sie Ausflüge, wie zum Beispiel in den Gorongosa Nationalpark. Außerdem erwarb sie in Mosambik ihren Tauchschein.
Für Sophia war der Aufenthalt in Mosambik eine einzigartige Erfahrung: Sie lernte nicht nur viele Volontär*innen aus aller Welt kennen, sondern auch eine völlig neue Kultur und schloss Freundschaften, die vielleicht fürs Leben halten. Auch wenn es Sprachbarrieren gab, da sie die dortige Muttersprache nicht konnte, versuchte sie, sich mit Händen und Füßen zu verständigen, und mit ihrem Lächeln, denn sie weiß: „Wir lächeln alle in derselben Sprache“.
Durch die Freiwilligenarbeit änderte sich das Bild von Deutschland für Sophia. Sie merkte, in welch großem Überfluss wir leben und vor allem für wie selbstverständlich dieser gehalten wird. Zum Schluss ihres Vortrags gab sie noch persönliche Empfehlungen an alle, die auch überlegen, eine Freiwilligenarbeit im Ausland zu machen. Sie riet zum Beispiel, vorher einen Sprachkurs zu machen, eine Reiseapotheke mitzunehmen und sich Notfallnummern aufzuschreiben. Auch empfahl sie keinen Rückflug zu buchen, da man so flexibler ist, um noch etwas länger bleiben zu können und ein travel journal zu schreiben, um auch lange nach dem Aufenthalt noch nachlesen zu können, was sie dort alles erlebt hat.
Falls ihr euch überlegt, auch so einen Aufenthalt zu machen, stellt sich Sophia netterweise für Fragen zur Verfügung. Um die Kontaktdaten zu bekommen, könnt ihr euch an Frau Mischung wenden:
Anna Langguth, Q12