„Man muss gegen das Vergessen kämpfen, darum erzähle ich von meinem Leben, das geprägt ist von ungerechtfertigter Gefangenschaft“. So eröffnete Günther Rehbein, der am 7. November auf Einladung der Fachschaft Geschichte zu Gast am BBG war, seinen Vortrag in der Aula.
In den 50er Jahren, so berichtete Herr Rehbein, war er wegen kritischer Äußerungen gegenüber der sowjetischen Besatzungsmacht für drei Jahre in einem russischen Straflager inhaftiert. Nach seiner Rückkehr 1955 in seine Heimat Thüringen verfolgte ihn die Staatsmacht der ehemaligen DDR erneut als Oppositionellen, was zu einer mehrjährigen Haft in Bautzen, dem Gefängnis für politisch Verfolgte in der ehemaligen DDR, führte. Authentisch schilderte er die Methoden eines Unrechtsstaates und die individuellen Folgen für jemanden, der in einem totalitären Staat von seinem Grundrecht auf Meinungsfreiheit Gebrauch gemacht hatte.
Er appellierte an die Schülerinnen, verantwortlich mit unserer Geschichte umzugehen und den Wert unserer freiheitlich-pluralistischen Demokratie nicht als selbstverständlich zu betrachten. Demokratie fordere allerdings unter Umständen einige persönliche Opfer, die manchmal nur sehr klein seien, wie der Gang zur Wahlurne - manchmal aber auch schon sehr groß sein könnten. „40 Jahre Diktatur, wie in der ehemaligen DDR, dürfen nie wieder passieren“, schloss Herr Rehbein seinen eindrucksvollen Bericht.