Q 12 – ab in die Zukunft
Wohin geht die Reise? Und vor allem: womit? Leben wir bewusst umwelt-bewusst – heißt dies u.U. sparen, verzichten, gar leiden? Und gönnen wir uns dann eine Reise nach: – sagen wir Mallorca? Vier Tage, um die körpereigene Batterie aufzuladen? Reißen wir trotz bester Vorsätze mit unserem Verhalten ein, was uns doch eigentlich ein ganz persönliches und auch gesellschaftliches Anliegen war – nämlich eine für möglichst viele Menschen gute Zukunft? Mit diesen Fragen setzte sich die Q12 in Begleitung der beiden Lehrkräfte Frau Aicher-Leonbacher und Frau Stief-Saathoff im Rahmen der Veranstaltungsreihe “Zukunftsfragen – Junge Leute im Dialog“ der Münchner Volkshochschule, des Pädagogischen Instituts und der Bürgerstiftung München auseinander.
Prof. Lessenich, Soziologe der LMU, nahm uns zunächst in seinem Vortrag rund um den Globus mit. Er zeigte uns Weltkarten, die sowohl Regionen des “satten” Lebens als auch die der deutlich geringeren Lebenschancen (kürzere Lebenserwartung, schlechtere Gesundheitsversorgung, weniger Bildung etc.) abbildeten. Zusammenhänge wurden schnell klar. Ein Beispiel: das Futter für Tiere, die wir hier essen, wird an anderen Orten angebaut und steht für die Ernährung der dort Lebenden nicht mehr zur Verfügung. Wir leben nicht über unsere Verhältnisse, sondern über die anderer – der Menschen, die wir auf unseren Weltreisen meistens nicht zu Gesicht bekommen oder die erst noch geboren werden. Letztlich sägen wir am Ast unserer eigenen Existenz. Wollen wir uns (“Weltgemeinschaft”) oder unsere Nachkommen nicht in den Abgrund stürzen, müssen wir handeln. Privat und politisch. Im Alltag und auf öffentlicher Bühne. Mühsam ist es, selbstverständliches Verhalten zu hinterfragen und dann auch noch zu verändern. Das weiß jeder Mensch, der dies schon einmal selbst versucht hat. Ebenso ist es mühsam, Wirtschaftsstrukturen zu verändern. Aber haben wir eine andere Chance?
In drei Workshops haben die ca. 50 Teilnehmenden zu globaler Klimagerechtigkeit, Generationengerechtigkeit und Alternativen zum Kleider-Konsum gearbeitet und debattiert mit Unterstützung des Debattierclubs München und Commit e.V. Die Erkenntnisse waren zahlreich:
Wie z.B. sieht die Produktion einer Jeans aus? Einige waren schockiert: “Die Jeans war an mehr Orten der Welt als wir selbst!” Oder: kann man den Emissionshandel mit dem von Luther heftig kritisierten Ablasshandel vergleichen?
Aus Erkenntnis kann Veränderung des Handelns folgen – kann - MUSS.