Am 29. April hatte die Klasse 8b die einmalige Gelegenheit, in der Schauburg als Testpublikum für die Jugendoper „Simon“ von Gerhard Stäbler zu fungieren, die dort Deutschlandpremiere feiern wird. Dramaturgin Josephine Rausch und Regisseur Sebastian Bauer hatten die Schülerinnen eingeladen, um herauszufinden, wie das Musiktheaterstück auf die Zielgruppe 14+ wirkt, ob Nachbesserungen oder Veränderungen an der Inszenierung notwendig sein könnten, ob Verständnisschwierigkeiten bestehen.
Und so verteilten sich die Testerinnen im Zuschauerraum und ließen sich konzentriert auf die atonale Komposition der Stilrichtung „Neue Musik“ für Sopran, Tenor, elektrische Violine, Violine, Schlagwerk, elektronische Klänge und Videoinstallation ein:
Simon lebt abgeschottet in seinem Zimmer und tritt nur über digitale Medien mit der Außenwelt in Kontakt, da er sich nicht in der Lage fühlt, sein selbstgeschaffenes Gefängnis zu verlassen. Durch den Einsatz einer Kamerabrille lernt er Mia kennen, die ihm ab diesem Moment die Umwelt mittels dieser Brille in seine Einsamkeit bringt. Die Geschichte der Freundschaft der beiden Teenager behandelt Themen wie den Umgang mit Ängsten und Traumata, die Suche nach der eigenen Verortung, die Macht virtueller Realitäten und persönlicher Begegnungen.
Im anschließenden Gespräch mit den Gastgebern wurden Deutungsmöglichkeiten ebenso kontrovers diskutiert wie Verständnisschwierigkeiten geäußert. Reflektiert und konstruktiv brachten sich die Schülerinnen als erste Kritikerinnen der Inszenierung ein.
Man darf gespannt sein, inwieweit die Verantwortlichen sich die Anregungen ihres Testpublikums zu Herzen nehmen. Zu sehen am Freitag, 3. Mai um 19.00 Uhr bei der Premiere in der Schauburg – unserem Kooperationspartner –, dem Theater für junges Publikum am Elisabethplatz.